Wer denkt man könnte beim Thema Kleidung nur nachhaltig und umweltbewusst sein, wenn man bei teuren grünen Modelabels kauft, hat sich geirrt.
Denn genauso gut für die Umwelt ist das Wiederverwenden. Wiederverwenden von Ressourcen, die ohnehin schon aus der Erde geholt worden sind. Und damit ist das Second-Hand shoppen von Kleidungsstücken (und natürlich anderen Sachen!) nicht nur ein günstiger Spaß, sondern auch eine echte Alternative zum Fast-Fashion Konsum.
Trotzdem hat das Second-Hand kaufen so seine Tücken und auch ich habe lange – wirklich sehr lange – gebraucht um auf den Geschmack zu kommen. Von meinen anfänglichen Schwierigkeiten mit Second-Hand Kleidung könnt ihr in einem alten Beitrag lesen.
Nach diesen Fehlversuchen (und weiteren 2 Jahren) habe ich mir aber, dank der guten Erfahrungen mit Mamikreisel, nochmal ein Herz gefasst und bin nun ein eingefleischter Second-Hand Fan.
Manchmal müssen eben erst ein paar einschneidende Dinge im Leben passieren, damit man den richtigen Weg findet. Damit ihr aber nicht auch erst ein Kind kriegen müsst, hab ich euch meine gesammelten Tipps und Tricks zum Thema „online Second-Hand Kleidung kaufen“ einmal zusammengestellt.
1. Ihr müsst wissen was ihr wollt/braucht
Ohne Plan online Second-Hand Kleidung shoppen zu wollen ist quasi zum scheitern verurteilt. Ihr verliert euch in dem riesigen Angebot von Kleiderkreisel, Mädchenflohmarkt und Co. und scrollt mit den Fingern wahrscheinlich einen Marathon bevor ihr auch nur ein Teil in Erwägung zieht.
Ihr solltet vorher wissen: was sind die Lücken in meinem Kleiderschrank, welches Teil füllt diese Lücke und wie genau soll es aussehen (dabei kann euch dieser Beitrag helfen).
Kurz gesagt: eure angefertigte Shopping-Liste sollte auf dem neuesten Stand sein. So vorbereitet geht es weiter zu Punkt Nr. 2
Anfänger Tipp:
Für Second-Hand Einsteiger empfehle ich immer wieder: kauft erstmal eure kaputten Lieblingsprodukte Second-Hand nach.
Sind eure Lieblingssneaker durchgelatscht? Ein Loch in eurer Lieblingsjeans?
Versucht diese Sachen bei Kleiderkreisel und Co. zu finden. Ihr wisst welche Größe ihr braucht und könnt euch sicher sein keinen Fehlkauf zu tätigen. Das nimmt euch die erste Hemmschwelle des Second-Hand Shoppings.
2. Haltet euch an Marken, die ihr kennt und liebt
Vielleicht sind Zara und Topshop nicht die nachhaltigsten Marken der Welt, aber ich kenne sie und weiß, dass mich keine Jacke von Zara und keine Jeans von Topshop jemals enttäuscht hat. Außerdem weiß ich wie die Stücke bei diesen Marken größentechnisch ausfallen und ob ich eher eine Nummer Größer nehmen sollte oder welche Jeansgröße mir bei Topshop bisher immer gepasst hat.
Daher bleibe ich auch beim Second-Hand Shopping diesen Marken treu. Ich suche konkret nach Kleidungsstücken von Brands mit denen ich gute Erfahrungen gemacht hab. Und daher auch Punkt Nr. 3:
3. Die Filterfunktion ist euer neuer bester Freund
Da ihr genau wisst, was ihr braucht und bei welcher Marke ihr wahrscheinlich fündig werdet, ist die Filterfunktion euer mächtigstes Tool. Denn wie bereits gesagt: das Angebot an Second-Hand Kleidung ist online wirklich riesig.
Gebt also das Kleidungsstück, das euch fehlt, in die Suche ein und filtert dann nach eurer Größe und den bevorzugten Marken. Oder ihr filtert nach speziellen Farben oder auch nach Brands, die ihr euch “neu” gar nicht leisten könntet aber schon immer mal im Kleiderschrank haben wolltet (Hallo Equipment Bluse!).
Vielleicht findet ihr auf Anhieb was ihr sucht. Wenn nicht das passende dabei ist gibt es auch noch eine weitere Funktion, die das Second-Hand Shopping für euch revolutionieren wird.
4. Und die Benachrichtigungs-Option euer neuer fester Partner
Ich hatte immer das Gefühl, dass der größte Nachteil beim Second-Hand Shopping ist: dass ich nie genau das finde, was ich suche.
Jetzt, wo ich die letzten Wochen NUR Second-Hand geshoppt hab muss ich einsehen, dass diese Aussage eher auf die konventionellen Shops zutrifft.
Ich habe zum Beispiel nach Ballerinas gesucht: schwarz, ohne ein Schleifchen auf dem Schuh, am liebsten aus Wildleder, runde oder ovale Spitze, auf keinen Fall zu spitz vorn! (Das ist im übrigen ein super Beispiel was eine Capsule Wardrobe mit einem macht; man wird ganz ganz spezifisch und hat sehr hohe Anforderungen an die Kleidungsstücke, die in den Kleiderschrank wandern sollen!)
Und wer denkt, dass es einfach gewesen sein muss diese Ballerinas im World Wide Web zu finden, irrt sich gewaltig.
Auch in der Kleiderkreisel-App hatte ich erst kein Glück, aber dann hab ich mir eine Benachrichtigung eingestellt für „schwarze Ballerinas Wildleder 38“. Und siehe da, 2 Wochen später habe ich endlich die perfekten Schuhe gefunden, bezahlt und wenige Tage später zu Hause gehabt. Verzweifelt also nicht gleich, wenn die Suche nichts ergibt. Klickt bei Kleiderkreisel zum Beispiel einfach auf die Glocke neben eurer Suchanfrage, lehnt euch zurück und wartet ab!
5. Fragen kostet nichts!
Das Gute an diesen Online-Plattformen ist: die Leute wollen ihr Zeug loswerden und geben bereitwillig und sehr gerne Auskunft.
Fragt nach, ob das gewüschte Kleidungsstück auch wirklich wie eine 38 ausfällt oder doch eher weiter geschnitten ist. Fragt nach der Zusammensetzung, wenn die euch wichtig ist. Fragt nach einem Tragebild. Fragt alles was ihr wollt!
Bisher habe ich immer eine nette und ehrliche Antwort erhalten. Und wenn ich keine Antwort bekommen hab, war mir klar, dass die besagte Person auch gar nicht mehr bei der Plattform aktiv ist.
Tipp:
Die Leute, die viele Bewertungen haben sind natürlich vorzuziehen. Bei denen, die bisher nur wenige Kommentare haben, würde ich immer eine Konversation starten um zu sehen, wie schnell sie reagieren/wie aktiv sie sind und auf jeden Fall immer mit Käuferschutz kaufen.
Bisher habe ich erst eine negative Erfahrung auf Mamikreisel gemacht und die hat mich 4€ gekostet – war also verschmerzbar.