Den eigenen Stil zu finden oder in eine neue Richtung zu entwickeln ist eine langwierige Angelegenheit. Ich habe nach einem halben Jahr dank der Capsule Wardrobe zwar gewusst wo es stilmäßig hingehen soll, aber bis zur Umsetzung ist es oft ein langer Weg. Trotzdem gibt es ein paar Tipps und Tricks schneller Ergebnisse zu erzielen. Heute also von Stil-Essentials und Basics. Wie du schnell deinen Stil veränderst.
1. Das Stil-Ziel kennen
Ihr müsst als erstes natürlich herausfinden wohin die Reise gehen soll. Planloses draufloskaufen wird euch nicht helfen. Am Ende habt ihr wieder Kleidungsstücke die nicht zu eurem jetzigen Kleiderschrank passen oder die untereinander gar keinem Konzept folgen.
Auch einfach nur Trendteile zu besorgen wird euch nicht weiterbringen; denn stylisch und stilsicher sind zwei unterschiedliche Dinge, wie ich hier schon mal geschrieben habe. Obwohl natürlich auch einfach Trendsetter zu sein für manche das Ziel sein kann und darf!
Wie man seinen Stil findet ist natürlich ein super großes Thema, das ich in diesem Beitrag schlecht komplett behandeln kann. Dafür verweise ich mal wieder auf meine Buchempfehlungen.
Trotzdem habe ich einen Tipp: fürs erste könntet ihr euch durch meine Stil Serie klicken, in der ich die gängigsten Mode-Stile erkläre und auch welche Kleidungsstücke etc. für diesen Stil stehen. Wahrscheinlich findet ihr dann einen Stil, der euch besonders anspricht oder dem ihr unterbewusst eh schon gefolgt seid. Wenn ihr wisst in welche Stil-Richtung es am ehesten gehen soll folgt Schritt 2.
2. Ein Mood-Board (oder Pinterest Pinnwand) erstellen
Das Sammeln von Inspiration ist so wichtig, weil wir am Ende für eine schnelle Veränderung entscheiden müssen, was genau die Stücke sind die immer wieder in eurem Mood Board auftauchen und/oder den größten Einfluss auf den gesamten Look haben.
Nochmal zur Erklärung; ein Mood Board ist eine (virtuelle) Pinnwand an die ihr jedes Outfit, Kleidungsstück oder Accessoire pinnt die ihr euch in dem Kleiderschrank eurer Träume wünschen würdet.
Beispiel:
Um das ganze etwas anschaulicher zu machen habe ich hier ein (kleines) Mood Board für meinen Wunsch-Kleiderschrank angefertigt. Eure Pinnwand darf und sollte aber gerne mehr Bilder und Outfits beinhalten als mein Beispiel.
3. Die Stil-Essentials filtern
Oft erzählen einem Stylisten, Youtube Videos und Modezeitschriften, dass man unbedingt erstmal an seinen Kleiderschrank-Basics arbeiten sollte. Dazu sage ich: ja und nein! Natürlich sind Basics wie T-Shirts, Blazer, Jeans etc. wichtig um viele Looks und ausgefallenere Sachen tragbar zu machen.
Aber es gibt noch eine andere Art von Basics, die ich jetzt mal Stil-Basics nenne oder – um ein anderes Wort als Basics zu benutzen – Stil-Essentials. Diese Stil-Essentials sind die Teile die typisch sind für euren euch vorschwebenden Stil, sie passen zu eurem Lebensstil (flache vs. hohe Schuhe) und sind dabei super vielseitig einsetzbar.
Typische Stil-Essentials, die den größten Unterschied machen und die oben genannten Kriterien erfüllen, sind daher häufig: Jacken/Mäntel, Schuhe, Hosen/Röcke und Taschen. Jetzt müsst ihr dieses Wissen nur auf euer Mood Board anwenden. Stellt euch die Frage: welche Teile (vor allem Jacken, Schuhe und Hosen/Röcke) tauchen immer und immer wieder auf? Mit welchen 5 Teilen könntet ihr diese Looks nachahmen?
Beispiel:
An meinem Mood Board als konkretes Beispiel wären das also: Converse Sneaker, Lederjacke, Lederhose/schwarze Hose mit Löchern, ein weißes T-Shirt und ein Lederrock.
4. Diese Teile auf eure Shopping Liste setzen und nach den perfekten Stücken suchen
Da ihr nun identifiziert habt welche Teile den größten Unterschied machen würden, müsst ihr nur auf die Suche nach dem perfekten Teil gehen. Wichtig dabei ist, dass die Qualität stimmt. Für diese Teile dürft ihr ruhig etwas mehr ausgeben.
Beispiel:
Mein monatliches Budget sind momentan 80€ pro Monat für Kleidung. Basics würde ich dafür 2-3 kaufen (2 Shirts und eine Jeans zum Beispiel). Wenn es aber um Stil-Essentials geht würde ich die kompletten 80€ oder sogar mehr in ein Teil investieren!
Warum viel investieren? Weil ihr diese Teile auch oft tragen werdet und sie – im Gegensatz zu den Basics – den Stil maßgeblich bestimmen und dann eins unbedingt nicht tun sollten: billig aussehen.
Glaubt mir, die 250€ Investition in meinen Hallhuber Mantel habe ich nie bereut. Genauso wenig die erschwinglicheren 60€ für meine (Fake)-Lederhose von Zara oder die 89€ für meine kleine rote Ledertasche. Wenn ich diese Teile anziehe fühle ich mich sofort stylischer und besser angezogen. Und genau das ist die Macht der Stil-Essentials.
Bei mir sind’s im Moment meine zwei Handtaschen von Campomaggi , eine keine braune Ledertasche zum Ausgehen und eine Canvas Shoppong Bag Piccolo in grün mit pinkem Print…
Habe im März mit meiner 1. Capsule Wardrobe – Saison begonnen und bin bis jetzt ganz begeistert und gut dabei. Komme auf 40 Teile und habe schon jetzt Respekt vorm Sommer, und ob ich es schaffe all meine hübschen Kleider unterzubringen… ?! Hab bewusst nichts neues gekauft und trage endlich regelmäßig Teile, die ich sonst nur sporadisch an hatte. Hab mich auch von dem einigen Teilen getrennt, weil sie einfach zu wenig kombinierbar gewesen sind, das tut schon ein bisschen weh, aber ich war auch erstaunt, das ich Teile besitze, die ich immer nur in einer einzigen Kombination getragen habe. Verrückt!
Feiere im Mai einen runden Geburtstag und habe mir fest vorgenommen, zumindest Kleidungsmäßig nicht mit Altlasten ins nächste Jahrzehnt zu wechseln.
Also, deine Seite find ich toll, die vielen Tips und Anregungen auch,
viel Spaß in Lissabon, da kommen mir vor allem die vielen, vielen leckeren Küchlein in Erinnerung…!
Dieser Tipp ist besonders hilfreich, wenn man immer dazu tendiert, die falschen Basics zu kaufen, z.B. immer Streifen- T- Shirts zu kaufen wenn man eigentlich einen romantischen/femininen Look möchte. Wenn man dann schon Teile hat, die zu den falschen Basics absolut nicht passen kommt man weniger in Versuchung ;)
Danke Julia!