Die letzte Woche
War ich richtig angeschlagen. Gott sei Dank war die Oma ein paar Tage da und konnte mir ein bisschen unter die Arme greifen. Ansonsten bin ich immer früh ins Bett und hab mich tagsüber mit Medikamenten am Leben gehalten.
Am Wochenende gings mir dann schon besser und so haben wir uns auf den Weg ins Manufactum in Waltrop gemacht. Ein wirklich super Laden, der jedoch nicht ganz billig ist. Mitgenommen haben wir die festen Shampoos von der Firma Rosenrot (ist das jetzt schon Werbung?) und ein paar Tulpen- und andere Frühblüherzwiebeln, die verwildern.
Die nächste Woche
Wir bekommen am Wochenende Besuch von ein paar Freunden. Wird eine kleine Heruasforderung weitere 4 Leute in unserer Wohnung unter zu bringen, aber ich freu mich drauf. Mal sehen wie es klein L. gefällt.
An die Mamas unter euch: was habt ihr so im Alltag mit euren Mäusen gemacht als sie 9 Monate alt waren? Ich geh halt jeden Tag mit der Kleinen raus, treffe mich mit Freundinnen und Müttern mit anderen Babies. Aber sonst spielen wir zu Hause, auf dem Spiekplatz und das wars. Und jetzt fängt auch bald das Schmuddelwetter an und ich bin ein bisschen überfragt, was man dann mit der Kleinen machen kann?!
Gelesen
Ein paar sehr tolle Beiträge von Blogger-Kolleginnen habe ich diese Woche gelesen:
- Gedanken (auf englisch) über Konsum & Blogger von Anna
- Blogger gegen Rechts von Phoenomenal – deren Meinung ich zu 100% teile!!!!
#bloggergegenrechts
Und zu letzterem Artikel fällt mir auch eine kleine Geschichte ein, für die ich mich im Nachhinein schäme:
Als ich vor ca. 2 Monaten beim Friseur war fängt doch tatsächlich die Inhaberin an darüber zu schimpfen, dass Flüchtlingen einfach so eine Waschmaschine vom Deutschen Staat geschenkt wird und sich die arme Oma von neben an keine mehr leisten könne. Diese Geschichte hätte sie von einem Kunden gehört, der Verkäufer für Haushaltswaren ist und jeden Donnerstag „Flüchtlings-Tag“ hätte.
Im Nachhinein schäme ich mich dafür nicht gesagt zu haben: „Ja und? Wo ist das Problem? Der Verkäufer kriegt ein kostenloses Konjunkturprogramm von der Bundesregierung und wird seine Waschmaschinen los und die Flüchtlinge können ihre Kleider waschen damit Leute wie sie nicht wieder sagen: „Die stinken, die Flüchtlinge“. Dass die Oma sich keine neue Waschmaschine leisten kann ist eine ganz andere Sache und hat absolut nichts mit den Flüchtlingen zu tun. Klar, es ist ein Problem, das man in Angriff nehmen muss. Sind aber zwei Paar Schuhe!“
Leider habe ich nichts der gleichen gesagt, sondern nur, dass ich das nicht schlimm finde und ihr Kunde dann ja wenigstens viele Waschaschinen verkauft. Aber die gute Frau hat mich auch gar nicht weiter reden lassen und wütete weiter.
Trotzdem zeigt dieses Beispiel: Rasissmus wird nicht länger im verborgenen praktiziert, nein ich werde (obwohl ich überhaupt nicht danach gefragt oder irgendetwas in die Richtung gesagt hätte) einfach so beim Friseur mit solchen Aussagen konfrontiert.
Und ich habe falsch reagiert. Ich hätte sagen müssen…ja ich hätte so viel sagen müssen. Dass ich nicht ihrer Meinung bin, dass ich es rassitsisch finde, dass ich den Laden nicht mehr aufsuchen werde, dass ich Freunden davon erzählen werde.
Aber das hab ich nicht – und dafür schäme ich mich.
Liebe Anne,
ich bin zwar keine junge Mami mehr, sondern eine Oma von zwei kleinen Mädchen, antworte Dir aber trotzdem sehr gerne. Als die beiden noch klein waren – jetzt sind sie 8 und fast 6 – bin ich mit ihnen in erst in eine Krabbelgruppe und dann etwas später in eine Spielgruppe gegangen. So konnten die Kleinen Kontakt mit anderen Kindern haben und die jeweiligen Gruppenleiterinnen, meist Erzieherinnen, die nicht mehr Vollzeit arbeiten wollten, hatten immer gute Ideen für Spiele und Lieder, die dem Alter der Kleinen angemessen waren und auf die ich alleine nie gekommen wäre. Recht gute Adressen gibt es oft über die Kirchengemeinden, auch wenn man nicht Mitglied der Gemeinde ist oder auch nicht religiös. In unseren Gruppen waren Mamas und Kinder aus unterschiedlichen Ländern vertreten und es war für die Kinder immer sehr schön.
Als die größere der beiden dann 3 Jahre alt war, sind wir zum Kindersingen gegangen, auch das war eine Bereicherung und hat viel Freude gemacht, aber das dauert ja noch bei Dir.
Und was diese Friseurin betrifft, solche unfassbar dummen Menschen trifft man leider zur Zeit andauernd und überall. Es ist wieder Mode geworden, ein Rassist zu sein, und wenn wir nicht aufpassen, machen die, was sie wollen. Ich finde es aber toll, dass Du dazu stehst, in der Situation zu wenig gesagt zu haben. Bei nächster Gelegenheit wirst Du vorbereitet sein und anders reagieren, wir müssen uns wahrscheinlich erst einmal alle daran gewöhnen, dass die Bösartigkeit zugenommen hat.
Und mal so ganz am Rande: ich finde Deinen Blog sehr gut und ich schaue regelmäßig rein. Mir gefallen Deine Ideen, auch wenn ich sie nicht eins zu eins übernehme, so lerne ich doch auch oft noch dazu. Sorry für den Roman, es grüßt Dich eine Oma, die sich Gott sei Dank eine Waschmaschine leisten kann,
einen schönen Tag für Dich und L., Veronika
Hi Veronika,
vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten und so einen langen Text zu verfassen. Das freut mich wirklich sehr.
Ja, meine Krabbelgruppe ist nun „zu Ende“ und ich glaub ich muss mich jetzt wohl auf die Suche nach einer Spielgruppe machen. Hab auch schon gutes von den Turnvereinen gehört…so Baby-/Kinderturnen.
Ich hab jetzt tatsächlich eine kritische, aber doch nett und vorsichtig formulierte, Rezension bei Google über diesen Friseur-Salon verfasst. Ich denke, damit habe ich ein bisschen Wiedergutmachung geleistet.
Lg Anne
Deine Friseurin ist ja der Knaller – hätten sich die Flüchtlinge vielleicht eine Waschmaschine von zu Hause mitnehmen sollen? Oder sollen sie sich die Kleidung nun gefälligst im nächsten Bach waschen? Ist diese Frau also wirklich ernsthaft Menschen neidig, die am Ende nur noch die Möglichkeit einer Flucht als Ausweg gesehen haben? Solche Menschen nerven mich jedenfalls auch, und leider musste ich auch schon feststellen, dass mir in solchen Situationen ebenfalls nicht immer gleich die richtigen Worte einfallen.
Liebe Grüße
Hasi
Danke Hasi,
es sind keine einfachen Zeiten. Und vielleicht sollten wir uns langsam Dinge zurechtlegen, die wir antworten können. Denn es unkommentiert lassen ist auch keine Option mehr.
Lg Anne