Konsumieren vs. Bloggen – Gebe ich durch den Blog mehr Geld für Kleidung aus?

bloggen vs konsumieren - kaufe ich mehr weil ich blogge

Schon ganz in den Anfängen meines Blogs spürte ich den leichten Druck, der mit dem Bloggen einhergeht. Denn präsentiert man sich der Welt, will man auch dass es gut aussieht. Ein ganz natürliches Verhalten.
Und ein Umstand, der zwar meinem Kleidungsstil zugute kommt; bei dem ich mich aber unweigerlich frage, ob ich nicht doch durchs Bloggen mehr kaufe? Daher hier mal ein paar Gedanken zu diesem Thema.

Monatliche Kosten

Ja, ich gebe seit dem Blog mehr Geld für Kleidung aus als vorher. Ganz klar. Aber das war auch so gewollt. Meine Geschichte startete ja damit, dass ich mich – sagen wir – ein bisschen vernachlässigt habe. Meine Kleidung war praktisch, 08/15 und spiegelte meine Persönlichkeit absolut nicht wieder.
Der Blog und das Capsule Wardrobe Prinzip bildeten die Grundlage meinen Stil überhaupt erst zu entwickeln.

Ich setzte mir ein Budget von 100€ im Monat, das ich fest für mein Ziel von „meiner perfekte Garderobe“ nun einsetzten wollte. Anfang 2017 verringerte sich das Budget auf Grund meiner Arbeitssuche ein bisschen, um jetzt wieder bei 100-150€ zu liegen.
Ich fing an Outfit-Fotos zu posten, um meine Entwicklung besser verfolgen zu können und um zu beweisen, dass 37 Teile (oder eher weniger!) trotzdem genug sein können.

Blogger-Gefühle

Und genau dann fing es an; das Gefühl Trends oder einfach immer Neues kaufen zu müssen, um als Modebloggerin gelten zu können. Wenn ich mir aber im Rückblick alle meine Outfit-Posts so ansehe, erkenne ich gar nicht so viele Trendteile. Die meisten Teile sind zu meinen Basics geworden und lagen damals einfach außerhalb meiner Komfort Zone.
Es gibt aber auch ein paar Teile, die ich gern öfter tragen würde als ich es tu. Den „Edited x Lena Terlutter“ Blazer, meine Zara Lederhose oder auch das Spitzenshirt. Diese Sachen hatte ich im Alltag viel zu selten an, dabei liebe ich diese Kleidungsstücke wirklich sehr. In meinen letzten Job haben sie allerdings nicht so gut gepasst.

Es gab auch Trends bei denen ich wirklich das Gefühl hatte mitmachen zu müssen. Off-Shoulder, Karo-Blazer etc.. Im Nachhinein betrachtet findet man aber keinen einzigen davon auf dem Blog. Irgendwie hab ich es doch geschafft mich davon zu überzeugen, dass ich diese Sachen in ähnlicher Form schon besitze (Blazer) oder sie einfach nicht zu mir passen (Off-Shoulder).
Das war aber auch eine bewusste Entscheidung meinerseits. Ich hab mich wirklich gefragt: Warum will ich das? Weil es überall auf Instagram ist? Bringt mich das meiner „Traum Garderobe“ näher oder versenke ich dadurch Geld, das woanders viel besser aufgehoben wäre?
Beim Loafer-Trend zum Beispiel habe ich – nach langer Überlegung – mitgemacht und es nie bereut. Die Loafer sind nach meinen Stan Smith die am häufigsten getragenen Schuhe 2017!

Und obwohl ich mich anscheinend ganz gut im Griff habe, bleibt ein Gedanke manchmal hängen: „Ich brauche etwas Neues um neue Outfits zeigen zu können!“. Und da ist dieser gewisse Unterschied. Ich denke nicht: „Oh ein neues Oberteil würde meiner Garderobe gut tun“, sondern ich setzte es in direkten Bezug zum Blog: „Ich muss dem Leser etwas Neues bieten!“.

Mein Fazit?

Die Antwort auf die Frage, ob ich durch den Blog mehr Geld ausgebe ist eindeutig: ja und nein. Als Blogger und Konsument im Allgemeinen sollte man sich aber einfach immer fragen: warum will ich etwas Neues/diesen Trend? So vermeidet man unnötige Käufe, schont seinen Geldbeutel und die Umwelt.

Ich bin auf jeden Fall noch lange nicht am Ende meiner modischen Reise. Ich werde auch weiter mein Mode-Budget jeden Monat aufbrauchen. Ich werde auch weiter Fehlkäufe machen, bei denen ich dachte sie würden mich voran bringen. Ich werde auch ein paar Trends verfallen und Neues zu meiner Garderobe hinzufügen. Und ich denke das alles ist ok so. Weil es sich in einem gesunden Rahmen bewegt.

Wie seht ihr diese Entwicklung? Sind Blogger die größeren Konsumenten?

2 thoughts on “Konsumieren vs. Bloggen – Gebe ich durch den Blog mehr Geld für Kleidung aus?

  1. Hallo Anne, danke für den schönen Beitrag. Ich denke man gibt als Blogger bestimmt mehr Geld aus( um mehr Outfits zu zeigen), das heißt aber nicht immer,dass man seinen Stil verbessert. Ich habe zwar noch keine capsule Waldrode, aber auch nicht soviel Teile,dass ich nicht weiß was ich anziehen soll, ich komm mit weniger einfach besser zurecht. Deshalb find ich deinen Blog auch so toll.Du hast einen super Stil. Ich finde man kann mit „Zuviel“ den eigenen Stil nicht entwickeln. Ich hab mir vor paar Jahren ein Buch gekauft: „Stil mit Gefühl “ Kleider, die zur Seele passen von Olivia Goldsmith und Amy Fine Collins, das find ich so toll und witzig geschrieben, auch in Bezug auf Reduzierung der Kleiderschränke.(ich lese immer wiedermal drin) Ich finde ,dass trifft auf alle Lebensbereiche zu, z.B. Auch auf Häuser und Wohnungen (ein vollgestelltes Haus ( oder Wohnung)hat keinen Stil, lieber ausgewählte Sachen und reduziert, da kann mach auch besser Ordnung halten.Weniger ist einfach mehr…..also es ist meiner Meinung nicht unbedingt notwendig Unmengen an Geld für Mode auszugeben um Stil zu entwickeln, es gibt ja mit 37 Teilen soviel Möglichkeiten zum kombinieren schönen Sonntag und LG Anja

    1. Hi Anja,
      danke für deinen Kommentar zum Thema. Ich glaub auch, dass es für andere Blogger noch schwerer ist. Das Gefühl mithalten zu müssen ist bestimmt extrem, wenn man erstmal eine gewisse Reichwete hat.
      Und ich gebe dir auch recht, dass man mit zu vielen Sachen einfach nicht den eigenen Stil entwickeln kann. Zu viel Ablenkung, zu viel Möglichkeiten.
      Deine Buchempfehlung setzte ich mir auf jeden Fall auf die Merkliste!

      Lg Anne

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